Vita


Christian Germaine ist ein vielseitiger dramatischer Tenor, Dirigent und Multiinstrumentalist, dessen künstlerisches Profil auf einer breit gefächerten und kosmopolitischen musikalischen Ausbildung beruht. Geboren in Mannheim, studierte er zunächst Klarinette und Saxophon bei Professor Hans Pfeifer an der Musikhochschule Mannheim sowie Gesang privat bei Wilhelm Roser. Später erwarb er den Master of Music in Dirigieren an der renommierten Eastman School of Music in Rochester, New York, wo er bei Donald Neuen, David Effron und Dr. Timothy Koch studierte.

 

Seine dirigentische Ausbildung wurde durch Meisterkurse bei Sir Roger Norrington und Helmuth Rilling sowie durch Studienaufenthalte bei Daniel Barenboim in Berlin vertieft. Seine gesangliche Entwicklung setzte er bei Dr. Eva Würl und Mami Teraoka fort, ergänzt durch Schauspielunterricht und Bühnenarbeit bei Robert Simma in Wien. Christian Germaine erhielt ein Bayreuth-Stipendium der Richard-Wagner-Gesellschaft Mannheim. Er spricht fließend Englisch und verfügt über gute Kenntnisse in Französisch und Italienisch.

 

Als Tenor zeichnet sich Christian Germaine durch eine dunkle, kraftvolle und flexible Stimme mit warmem, gerundetem Timbre und außergewöhnlicher dramatischer Bandbreite aus. Sein Repertoire reicht von heldischen und Charakterpartien bis zu lyrischen und komischen Rollen, darunter:

 

Herodes in Salome

Aegisth in Elektra

Siegmund in Die Walküre

Monostatos und Erster Geharnischter in Die Zauberflöte

Die Hexe in Hänsel und Gretel

Cecco in Il mondo della luna

Arturo in Lucia di Lammermoor

Herr Fluth (Tenorversion) in Die lustigen Weiber von Windsor

 

Auch im Operettenfach ist er zuhause und verkörperte u. a. Eisenstein (Die Fledermaus), Graf Tassilo (Gräfin Mariza) und Edwin (Die Csárdásfürstin).

 

In seinen Konzertprogrammen präsentiert Christian Germaine außergewöhnlich individuelle Formate, in denen er Gesang mit Klarinette und Saxophon verbindet – mitunter wechselt er dabei innerhalb eines Stückes zwischen Stimme und Instrument. Darüber hinaus interpretiert er auch reine Instrumentalwerke. Diese besondere Vielseitigkeit schafft eine charakteristische Klangmischung und ein intensives Konzerterlebnis für das Publikum. Sein Liedrepertoire reicht von der Barockzeit bis zur Romantik und wird ergänzt durch Wiener Lieder sowie ausgewählte Werke aus der Musica Leggera.

 

Als Dirigent verbindet Christian Germaine Präzision, Ausstrahlung und stilistische Vielseitigkeit. Exzellente Schlagtechnik, körperlicher Ausdruck und seine tiefgreifende Erfahrung als Sänger und Instrumentalist machen ihn zu einer charismatischen Erscheinung am Dirigentenpult.

 

Er verfügt über umfangreiche Erfahrung als Chorleiter mit einem Repertoire, das von a-cappella-Werken bis hin zu großformatigen Oratorien reicht, darunter Haydns Die Schöpfung und Die Jahreszeiten sowie Brahms’ Nänie. Zudem bereitete er Opernchöre vor und leitete Kirchenmusik am Wiener Stephansdom.

 

Christian Germaine war Chefdirigent des Victorian Concert Orchestra in Australien, mit Programmen, die sich auf Opernarien, Walzer, Polkas und Musiktheater konzentrierten. Als Musikalischer Direktor der Melbourne City Opera leitete er sämtliche Bühnenproduktionen und verantwortete die musikalische Vorbereitung von Chören, Orchestern und Solistinnen und Solisten. Darüber hinaus arbeitete er regelmäßig mit der Jungen Philharmonie Freistadt und dirigierte Programme von klassischen Wiener Werken bis zu Mussorgskys Bilder einer Ausstellung und Auszügen aus Prokofjews Romeo und Julia.

 

Seine Tätigkeit als musikalischer Leiter der Melbourne Rainbow Band umfasste Bearbeitungen aus der Unterhaltungsmusik, Filmmusik, Musicals und Jazz für sinfonisches Blasorchester. Gastdirigate führten ihn zum Sinfonieorchester Kislowodsk (Russland), zur Philharmonie Budweis (Tschechien) sowie zu Orchesterproduktionen mit Solistinnen und Solisten an der Royal Academy of Music in London.

 

Mit seiner seltenen Verbindung von gesanglicher, instrumentaler und dirigentischer Kompetenz bringt Christian Germaine eine unverwechselbar vielschichtige Perspektive in jede seiner künstlerischen Begegnungen ein.